Multiple-Choice-Gespräche führen wir in zahllosen Computerspielen. Doch sehr häufig enden die Innovationen beim Layout der vorgefertigten Antworten; statt uns zu unterhalten, durchqueren wir ein Baumdiagramm. So werden wir dem Gefühl nicht gerecht, wirklich mit anderen Menschen zu reden.

Die Unsicherheiten und Hemmungen in einer Gesprächssituation mit ungewissem Ausgang fängt Misgiven mit einer brillanten Idee ein: Die Protagonistin des Grafikadventures sieht mehr und weniger mutige Antwortmöglichkeiten. Was sie davon über die Lippen bringt, hängt davon ab, wie entspannt und offen sie sich gerade fühlt. Leider stolpert sie ziemlich schnell unter falscher Identität in eine angespannte Verhandlungssituation. Da wird jeder Satz zur Herausforderung. Die Innovation steckt in einem vertrauten Genre – einem Grafik-Adventure.

Der Mix aus neuer Idee und erprobter Steuerung überzeugt. Mit einer packenden Atmosphäre und rundum professioneller Präsentation nimmt uns das Spiel gefangen. Elegant transportiert die Geschichte aktuelle Themen wie Empathie, Freiheit, Ungleichheit, Unterdrückung und Umweltzerstörung in ein Science Fiction-Setting. Noch nie haben wir uns so sehr auf einen giftigen Feinstaubtsunami gefreut, wie hier.

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