Innovative Konzepte und neuartige Herangehensweisen erfordern nicht nur ein hohes Maß an Kreativität, sondern auch enorm viel Mut. Lose CTRL ist eine willkommene Abwechslung, bedient sich nicht an gängigen Konzepten und erweitert somit den Rahmen des Möglichen.
Der Titel setzt sich kritisch mit der Absurdität der modernen Arbeitswelt auseinander – und das unterhaltsam und humorvoll. Unserer Meinung nach ein guter Weg, sich schweren Themen anzunähern. Es imitiert über die Steuerung den Kontrollverlust des Protagonisten und illustriert die “eintönige” Wiederholung gängiger Paradigmen der Arbeitswelt. Die Idee einer interaktiven Darstellung einer toxischen Arbeitsatmosphäre, bis hin zur spielerischen Auflösung der Sinnfrage, hat uns zugesagt.
Wir empfinden es als Herausforderung, einen Titel zu gestalten, der sich mit “unangenehmen” Prozessen beschäftigt, diese Prozesse uns am eigenen Leib erfahren lässt – und trotzdem ein unterhaltsames Erlebnis daraus macht. Das ist hier definitiv gelungen. Besonders positiv fällt auch die für das Spiel komponierte Musik auf. Der Zeichenstil der Charaktere kommt “wacky” daher, ist aber an die Verschrobenheit der narrativen Aushandlung angepasst. An den restlichen 3D-Grafiken ist zu erkennen, dass die Entwickler*innen ein Verständnis für Ästhetik und Game Art haben.