Im vielschichtigen Spiel „Beholder 3“ erleben Spieler*innen hautnah mit, wie es ist, ein Zahnrädchen in einem Überwachungsstaat zu sein. Die an die Werke von George Orwell erinnernde Spielwelt, schafft sowohl hinter als auch vor dem Bildschirm eine beklemmende Atmosphäre. Die Hauptfigur wird in einem totalitären System gezwungen, als Spion der Regierung zu agieren. Als Vermieter getarnt müssen Spieler*innen ihre eigenen Mieter bespitzeln und jede Auffälligkeit an die Vorgesetzten berichten, und dabei gleichzeitig in einem eigenen Konflikt trotzdem noch für die eigene, unwissende Familie sorgen. Dieser Zwiespalt und das moralische Dilemma spiegeln sich geschickt im Gameplay wider: Spieler*innen werden vor schwierige Entscheidungen gestellt, in denen das eigene Überleben im Spannungsfeld des totalitären Systems auf dem Spiel steht, gleichzeitig moralisches Handeln geradezu abgestraft wird. Das Medium Spiel wird hier auf einzigartige Weise genutzt, um diese Herausforderung zu vermitteln, indem Spielerinnen und Spieler nicht einfach Zuschauerinnen und Zuschauer des Geschehens sind, sondern bewusst unangenehme Entscheidungen treffen müssen. „Beholder 3“ ist ein Unterhaltungsspiel, aber es wirkt nach, regt zum Nachdenken an und lässt uns reflektieren.
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