Kulturelle Betrachtung von Videospielen: Drei Fragen an Valentina Hirsch
1. Du bist zum ersten Mal Jurymitglied beim Deutschen Computerspielpreis. Was war Deine Motivation diese Aufgabe zu übernehmen?
Ich berichte seit einigen Jahren über das Thema Games; zuletzt schwerpunktmäßig mit dem Blick auf Videospielkultur: Wie wirken sie als Erinnerungsmedium, was erzählt uns die Geschichte des Genre-Klassikers Doom über unsere Gesellschaft und Ähnliches. Also weg von einer technologischen Betrachtungsweise, die vor vielleicht 10 Jahren meist im Vordergrund stand. Heute ist die Betrachtung vielfältiger, findet aus anderen Blickwinkeln statt. Diese Aspekte möchte ich gerne auch in die Bewertung von Spielen einfließen lassen.
2. Welches Potenzial siehst Du im Deutschen Computerspielpreis für die Entwicklung und die Förderung von Spielen in Deutschland?
Dadurch, dass der Preis nicht nur von der Wirtschaft, sondern auch von der Stiftung Digitale Spielekultur unterstützt wird, macht der DCP deutlich, dass Spiele mehr sind als ein Technologietreiber und Wirtschaftsfaktor, sondern eben auch ein künstlerisch wertvolles Medium. Gleichzeitig gewinnt der Preis durch die Unterstützung durch den Deutschen Bundestag natürlich zusätzlich an Bedeutung. Möglicherweise kann das dazu führen, dass sich die Förderung in Richtung Filmförderung bewegt und auch andere Institutionen auf das Medium aufmerksam werden.
3. Worauf hast du als Jurymitglied bei den nominierten Computerspielen besonderes Augenmerk gelegt?
Auf das besondere Etwas. Merke ich dem Spiel eine besondere Handschrift an? Oder steckt da inhaltliche Recherche drin, eine Auseinandersetzung mit dem Thema, eine visuelle Besonderheit? Oder eine Atmosphäre, die nicht nur auf Effekte setzt, sondern ganz klar eine Idee, eine Linie erkennen lässt? Und davon gab es erfreulich viel zu entdecken!