Nina Kiel erweitert seit Jahren, was Gaming heißen kann, und zwar gleich aus mehreren Perspektiven. Zum einen arbeitet sie mit wissenschaftlichem Anspruch aber dennoch in unterhaltsamer Form auf, wie Geschlechterbilder in Computerspielen verhandelt werden. So beleuchtet sie, wie Spiele entweder zur gesellschaftlichen Diskussion beitragen können oder legt schonungslos offen, wie diese als Zerrspiegel immer noch überholte Rollenbilder zementieren.

Zum anderen beschäftigt sie sich in ihrem Blog und dem Audio-Format Random Encounters mit dem Thema Sexualität in Spielen. Dort führt sie spannende Diskussionen und Gespräche mit einer diversen Gruppe von Gästen. Egal ob Interviews mit Sexarbeiter*innen in Second Life, Spiele, die vom Coming Out handeln oder die Frage, warum sich Spielejournalismus schwertut, über Sex in Spielen zu sprechen – Nina Kiel schafft es neue Themenfelder zu erschließen und zugänglich zu machen.

Außerdem vertritt Sie ihre Positionen immer wieder gekonnt auf Panels, in Medieninterviews und Vorträgen. Insgesamt löst Nina Kiel somit das Versprechen des „in der Mitte der Gesellschaft angekommenen“ Computerspiels gleich doppelt ein: Indem sie einerseits aufzeigt, wie vielfältig Spiele in Umsetzungen und Thema sein können, und andererseits Gamer*innen Zugang zu neuen Spiel- und Erkenntniswelten verschafft.

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