Wenn Computerspiele Kulturgut, Innovationsmotor und Wirtschaftsfaktor sind, wie wirkt die Kulturtechnik des Gaming sich auf die Wissenschaft aus? Paradoxerweise bietet gerade die COVID-19-Pandemie Computerspielen eine Gelegenheit, ihre Wirksamkeit unter Beweis zu stellen. Wegweisend dabei ist das scientific discovery game Foldit der University of Washington. Seit 2006 nutzt dort eine interdisziplinäre Forschungsgruppe um David Salesin und David Baker Computerspieltechnologien, um sich über die Faltung von Proteinen Krankheiten wie Krebs, HIV / AIDS, oder Alzheimer anzunähern. Als Citizen Science engagierten sich weltweit Hundertausende Gamer, um mittels Foldit die Forscherinnen und Forscher zu unterstützen. In diesem Jahr würdigt die Jury des Deutschen Computerspielpreises das besondere Engagement der Macher von Foldit im Kampf gegen COVID-19 durch die Verleihung des Sonderpreises der Jury an Foldit. Durch Foldit wurde es Gamern weltweit ermöglicht, sich aktiv an der Suche nach einer medizinischen Lösung zu beteiligen – eine innovative Verbindung von Gaming und Forschung, die hoffentlich viel Nachahmung findet.
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