Die Visual Novel Tavern Talk verzaubert ihre Spielenden mit den Lebensgeschichten großer und kleiner Tavernenbesucher*innen und interpretiert die Möglichkeiten interaktiver Erzählkunst durch das zarte Gleichgewicht aus aktivierender Immersion und einfühlsamer Charakterentwicklung neu. Durch subtile, aber bedeutungsvolle Entscheidungen nehmen Spielende Einfluss auf die Schicksale der Gäste und entfalten dabei eine narrative Tiefe, die weit über klassische Dialogsysteme hinausgeht, was Tavern Talk zu einem aussichtsreichen Kandidaten in der Kategorie „Beste Story“ des DCP 2025 macht.
Im Spiel schlüpfen die Spielenden in die Rolle eines Tavernenbesitzers, der sich im DnD-inspirierten Fantasysetting tagein tagaus um die Wesen kümmert, die die Türschwelle auf der Suche nach Unterhaltung, Gesellschaft, Verpflegung und dem ein oder anderen guten Ratschlag übertreten. Im Gegensatz zu anderen Genrevertrer*innen können die Spielenden jedoch nur passiv auf die Handlung Einfluss nehmen, indem sie den Geschichten der Elfen, Vampire, Skelette und Zwerge lauschen, unterstützende Tränke anmischen und jeden Tag aufs Neue hoffen, dass die Abenteuer*innen auch wohlbehalten von ihren Reisen, Schlachten und Geheimmissionen zurückkehren. Die gut geschriebenen Dialoge, die authentischen und dazu diversitätssensibel gestalteten Charaktere sowie die vielfältig verwobenen Handlungsstränge von Tavern Talk machen das Spielerlebnis zu einer einzigartigen Erfahrung, die dazu auch noch niedrigschwellig ansteuerbar ist…denn nicht selten wünscht man sich, selbst zum Schwert greifen zu können, um dem ein oder anderen Stammgast unterstützend zur Seite zu springen. Doch so bleibt nur das Mitfiebern und das stete Bangen um das Schicksal liebgewonnener Gestalten, die – ebenso wie Tavern Talk – zeigen, dass große Geschichten manchmal im Kleinen beginnen.


