Kingdom Come: Deliverance gelingt das Kunststück, viele scheinbar wichtige Zutaten eines Open-World-Spiels zu ignorieren und trotzdem – oder gerade deswegen – erstaunlich einnehmend zu sein. Das Mittelalter-Setting kommt ohne Magie, Drachen, Dungeons und vergleichbaren Zutaten aus, stattdessen haben sich die Entwickler darauf konzentriert, 16 Quadratkilometer Böhmens des 15. Jahrhunderts so lebensecht wie möglich umzusetzen. Statt grandioser Panoramen erwarten uns typische mitteleuropäische Landschaften, die wir im Hier und Jetzt ganz ähnlich erleben könnten, würden wir nur Hochspannungsmasten, Häuser und asphaltierte Straßen aus unserer Wahrnehmung streichen. Der hohe Grad an Interaktivität, die in einem spielerischen Kontext mitunter auch wenig reizvoll erscheinenden Aufgaben (stumpfes Warten, bis Trebuchets aufgebaut sind) und der Verzicht auf Fantasy-Zutaten machen Kingdom Come: Deliverance zu einem außergewöhnlichen Erlebnis.

) Diesel_productv2_kingdom-come-deliverance_home_EGS_WarhorseStudios_KingdomComeDeliverance_S3-1360x766-1e8502930c6282cb34acf7add01c6832a5bc217e)