Ein handgemachtes, schrulliges Adventure-Kunstwerk, an dem das kleine Indie-Studio Slow Bros aus Köln über zehn Jahre gearbeitet hat. Die Grafik fällt sofort auf. Alles im Game ist mit extra Fleißarbeit analog geschnitzt, geklebt, geknetet, genäht, geschraubt worden, bevor es per Photogrammetrie den Sprung in die Unity Engine machte. Es sieht aus wie eine spezielle Kreuzung zwischen Aardmans frühen Wallace & Gromit-Animationen und der Augsburger Puppenkiste. Dabei wurde viel Detailarbeit geleistet: Die ursprünglichen tristen Metallkorridore und langweiligen Büroräume des Raumschiffuboots wurden zu einer einladenden Einkaufspassage umgestaltet, an Wandgemälden schwimmen Fischschwärme vorbei und der Freizeitraum bietet Holzvertäfelung und Discokugel. Textilien wie Kleidung wirken rau oder flauschig. Die Figuren vermitteln trotz der eingeschränkten Möglichkeiten nachvollziehbar ihre Emotionen. Bei Gesprächen oder besonderen Ereignissen springt die Kamera dazu näher heran und zeigt dynamische Perspektiven.
Diese Kombination aus handgemachten Modellen und digitaler Weiterverarbeitung verleiht Harold Halibut seine einzigartige Stop-Motion-Ästhetik. Slow Bros zeigen mit ihrem Game auf beeindruckende Weise, wie traditionelles Kunsthandwerk und moderne Technologie ineinandergreifen können, um etwas völlig Eigenständiges zu kreieren.


