Erinnern. die Kinder vom Bullenhuser Damm bieten einen Einblick in das Thema NS-Vergangenheit. Dabei werden die Geschehnisse rund um das KZ Neuengamme und die verlassene Schule am Bullenhuser Damm in Hamburg, in der 1945 auch 20 deportierte Kinder ermordet wurden, facettenreichen und auf persönliche und nahbare Art vermittelt sowie erinnert.
Die unterschiedlichen spielbaren Charaktere sind Jugendliche aus dem Jahr 1979 und gehen mit jugendlicher Neugier an das Thema heran. Über sie tritt man in Kontakt mit diversen Personen und Zeitzeugen. Diese Personen haben unterschiedliche Dinge erlebt, bieten verschiedene Einblicke und Strategien zum Umgang mit der Vergangenheit an – von Verdrängung bis Aufarbeitung – von Vergessen bis Erinnern.
Dank der ruhigen Spielart lassen sich die Inhalte im eigenen Tempo erkunden. Der eigene Horizont wird dabei mit jedem spielbaren Charakter erweitert. Die Vertonung unterstreicht die Emotionen der Charaktere und bietet gleichzeitig eine noch einfachere Zugänglichkeit.
Auf diese unaufgeregte Art, werden die Spieler*innen in das durchaus schön gestaltete Spiel mit seinen schweren Inhalten gezogen. Sie können aus den Bausteinen jeder Geschichte ein größeres Ganzes zusammensetzen, das mit jedem Charakter immer detailreicher wird.
Das Spiel erleichtert den Kontakt mit diesen schweren Themen, da die Themen portionsweise und nahbar dargereicht werden. Statt zu überfordern oder abzuschrecken, lassen sie sich so Stück für Stück greifen, verstehen und einordnen.


