„Wer weiß, vielleicht wird es noch mehr aus dem Chorus-Universum geben…“ – Tobias Severin von Deep Silver Fishlabs im Interview
Ihr habt beim Deutschen Computerspielpreis in der Königskategorie gewonnen: Euer Action-Adventure Chorus ist das beste deutsche Spiel 2022 – herzlichen Glückwunsch noch einmal zur DCP-Trophäe! Was bedeutet Euch diese Auszeichnung?
Erst einmal sind wir wahnsinnig stolz auf diese Auszeichnung. Dem Team ist es gelungen, das Studio in den letzten fünf Jahren weg von Mobile- hin zu Konsolenspielen weiterzuentwickeln. Dass unser erster Konsolen-Titel dann gleich so viel, auch internationale, Beachtung gefunden hat, haben wir damals noch nicht geahnt.
Seit dem DCP 2022 sind nun ein paar Monate vergangen. Was hat die Auszeichnung rückblickend bei euch ausgelöst und wo steht ihr mit Chorus heute?
Mit den guten Kritiken der Fachpresse und der sehr positiven Resonanz unserer Spieler sind wir super zufrieden. Das ist eine großartige Bestätigung unserer Arbeit und spornt uns an, die nächsten Ziele ins Auge zu fassen. Wir schauen uns das User-Feedback zu Chorus sehr genau an und gehen mit viel Selbstbewusstsein die nächsten Projekte an. Wer weiß, vielleicht wird es noch mehr aus dem Chorus-Universum geben….
Inwieweit hat die Corona-Pandemie die Entwicklung von Chorus beeinflusst und wie seid Ihr damit umgegangen?
Ich denke, das war für viele Unternehmen eine große Herausforderung. Wir sind frühzeitig komplett ins Home-Office gewechselt und konnten dank unseres tollen IT-Teams sehr schnell die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellen. Aber es gab auch einige Hindernisse. Gerade bei Sprach- oder Motion-Capturing-Aufnahmen kam es zu einigen Terminkonflikten, weil Sprecher oder Schauspieler nicht reisen konnten oder in Quarantäne festsaßen.
Dennoch haben wir Remote-Office für uns als Studio sehr bald als Chance gesehen und werden auch weiterhin auf ein hybrides Arbeitsmodell setzen. Es fällt uns leichter, internationales Personal für uns zu begeistern und wir können insgesamt stärker wachsen. Auch weil die verfügbare Bürofläche nicht mehr so sehr den limitierenden Faktor darstellt.
An welchen Projekten arbeitet ihr aktuell?
Wir arbeiten an einer ganzen Reihe von Titeln. Leider kann ich aktuell noch nicht über alle davon sprechen. Neben der Arbeit an unseren eigenen IPs sind wir mittlerweile ein sehr geschätzter Co-Development-Partner innerhalb der Embracer-Gruppe. Unser Team hat unter anderem die Google-Stadia Version des kürzlich erschienenen „Saints Row“ zu verantworten. Außerdem arbeiten wir gemeinsam mit Coffee Stain und Iron Gate an der Xbox-Version von „Valheim“. Auch die Konsolenfassungen des bald erscheinenden „Goat Simulator 3“ wurden bei uns in Hamburg entwickelt. Das sind nicht nur tolle Marken und bringt uns einiges an Reputation ein. Wir kommen dadurch ständig mit neuen Technologien und Game-Designs in Berührung. Davon profitieren auch unsere Eigenentwicklungen, die nach wie vor den Schwerpunkt unserer Arbeit ausmachen. Aktuell betreiben wir viel Research, um ein neues großes Projekt an den Start zu bringen.
Euer Studio in Hamburg wächst und ihr habt viele offene Jobs im Angebot. Warum sollte ich mich bei euch bewerben?
Das stimmt. In den letzten Monaten nach „Chorus“ sind wir erheblich gewachsen. Von 75 auf nun fast 100 Mitarbeiter. Ich denke, wir sind für ein deutsches Studio in einer sehr komfortablen und einzigartigen Position. Wir haben Zugriff auf einen umfangreichen Markenkatalog und ein riesiges Entwicklernetzwerk innerhalb der Embracer-Gruppe. Wir sind durch die enge Kooperation mit Plaion stabil finanziert, genießen aber unsere eigenständige Studiokultur und kreative Freiheit. Vor allem aber haben wir ein tolles, talentiertes und sehr internationales Team.