Die USK: Ein starker Partner an der Seite des Deutschen Computerspielpreises
Die Alterskennzeichen auf Computerspielen kennen wir alle. Doch wo kommen sie her und wie entstehen sie? Hinter den auffälligen Kennzeichen für Spiele ab 0, 6, 12, 16 und 18 Jahren steckt die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Sie ist seit über 25 Jahren die freiwillige Selbstkontrolle der Games-Branche und damit die verantwortliche Stelle für die jugendschutzrechtliche Prüfung von Computerspielen in Deutschland. In ihrer Geschäftsstelle in Berlin kümmert sich das Team um die Organisation der Prüfungen der unabhängigen Gremien der USK. Spiele für den klassischen Handel benötigen ein Alterskennzeichen, wenn sie in Deutschland an Kinder und Jugendliche verkauft werden. Darüber hinaus vergibt die USK Alterskennzeichen für Online-Spiele und Apps über ein automatisiertes Bewertungssystem im Rahmen der International Age Rating Coalition (IARC).
Wie unterstützt die USK den Deutschen Computerspielpreis konkret?
Die USK unterstützt auch in diesem Jahr den Deutschen Computerspielpreis als Jugendschutzpartnerin. Das bedeutet, wir übernehmen die Kosten für die Erhebung einer Alterskennzeichnung für alle Gewinner*innen des DCP 2022 und auch für alle Nominierten in der Kategorie „Bestes Familienspiel“, sofern diese noch keine Alterskennzeichnung besitzen. Darüber hinaus hatten meine Kollegin Lara Schulze und ich wieder großen Spaß an der Juryarbeit. Mich freut immer wieder wie viel Expertise da zusammenkommt und wie intensiv und mit welcher Leidenschaft über die eingereichten Spiele diskutiert wird.
Wer profitiert von der kostenlosen Prüfung und Alterskennzeichnung besonders?
Jugendschutz hat in Deutschland einen besonders hohen Stellenwert. Deswegen ist es sowohl den Ausrichtern des DCPs, aber auch uns als Selbstkontrolle der Games-Branche wichtig, gerade beim DCP mit gutem Beispiel voranzugehen und den Jugendschutz dort mitzudenken. Besonders kleine und unabhängige Entwicklerstudios profitieren von der Übernahme der Prüfkosten und erhalten so zeitnah eine Alterskennzeichnung, die sie unter Umständen erst mit einem starken Publisher im Rücken beantragt hätten.
Eine Auszeichnung beim DCP ist eine Art „Gütesiegel“ für die prämierten Spiele. Werden Alterskennzeichnungen ähnlich wahrgenommen?
Der Kernzweck von Alterskennzeichen ist, Kinder und Jugendliche vor beeinträchtigenden Inhalten zu schützen. Gleichzeitig ist das Siegel aber auch eine Orientierungshilfe für Eltern bei der Auswahl geeigneter Spiele. Wir wissen, dass über 90 Prozent der Eltern auf das Alterskennzeichen bei der Spielauswahl achten. Besonders bei Kindern im Vor- und Grundschulalter wird sehr genau hingeschaut, was da gespielt wird. Deshalb ist es für Eltern und die Entwickler*innen umso wichtiger, dass nicht nur die Gewinner*innen, sondern auch die Nominierten der Kategorie „Bestes Familienspiel“ ein entsprechendes Alterskennzeichen haben.
Ihr habt in den vergangenen Jahren viele der nominierten Spiele geprüft und gekennzeichnet. Wie haben sich die Spiele beim DCP hinsichtlich ihrer Qualität und Vielfalt verändert?
Das Besondere an der Arbeit in der USK ist, dass wir viele Spiele vor Release sehen und gleichzeitig auch die ganze Bandbreite unterschiedlicher Genres wahrnehmen können. Die Games-Förderung hat unserer Beobachtung nach hinsichtlich der Vielfalt schon einen deutlichen Schub nach vorne gegeben – das merkt man auch an den Einreichungen beim DCP, die in diesem Jahr besonders gut waren. Gerade die Nachwuchskategorien „Bester Prototyp“ und „Bestes Debüt“ haben uns sehr positiv gestimmt, was die Zukunft Deutschlands als Games-Standort betrifft.
Worauf freust du dich beim DCP 2022 besonders?
Einen unterhaltsamen Abend mit toller Moderation, einen Roboter, der für Lachflashs sorgt und natürlich die strahlenden Gesichter der Gewinner*innen. Die DCP-Verleihung ist immer ein ganz besonderes Highlight im Frühling – auch deshalb, weil es in der USK zur Tradition geworden ist, die Veranstaltung gemeinsam zu erleben. Zu Pandemiezeiten eben auch digital.
Vielen Dank für das Interview, liebe Elisabeth!